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Das mutige und sogar ein wenig weltverän-dernde Denken und Wirken Rudolf Bahros
Zur Lebens- und Wirkungsgeschichte Rudolf Bahros siehe einiges bei Wikipedia.
Da dort jedoch vor allem seine erste Lebens- und Wirkungsphase in der DDR und bei den Grünen dargestellt ist, siehe als Ergänzung die wichtigsten Passagen seines späteren sozial-ökologischen Hauptwerks "Versuch über Grundlagen ökologischer Politik".
Die aus Anlass seines 65. Geburtstages im Foyer der Humboldt-Universität gezeigte Rudolf-Bahro-Ausstellung, die hier darunter downloadbar ist, reflektiert sein gesamtes Lebenswerk, doch insbesondere sein theoretisches und praktisches Spätwerk. Auf der letzten Tafel der Ausstellung finden sich einige erstaunliche Stimmen von weltweit anerkannten Vordenkern (Ernst Ulrich von Weizsäcker u.a.) über die Bedeutung von Bahros Denkansatz.
Bahros Buch "Die Alternative" als praktisch-geistiger Auslöser der russischen Perestroika und damit auch des Berliner Mauerfalls
Walentin Falin, der einstige Berater von Michael Gorbatschow und Mitinitiator der russischen Perestroika, kam im Jahr 2000 bei einem Welt-Ethik-Symposium in Kühlungsborn auf mich (Maik Hoang) zu, als er hörte, dass ich Rudolf Bahros Assistent war. Sehr bewegt erzählte er mir, wie wichtig Bahros Buch "Die Alternative. Zur Kritik des real existierenden Sozialismus" für die geistige und politische Öffnung und Veränderung Russlands um 1980 war. Dieses Buch, dass in 40 Sprachen übersetzt in allen Teilen der Welt erschien, wurde damals auch im engeren Führungszirkel der einstigen Sowjetunion gelesen und bewegte einige von ihnen zur Erkenntnis, dass der sogenannte Realsozialismus in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht ein Rückschritt war. Daraufhin initierten sie die sogenannte "Perestroika", diese erstaunlich friedliche Öffnung und Transformation in Richtung Moderne. Mit erfreulichen Folgen für die ganze Welt und insbesondere auch für Deutschland: der Berliner Mauerfall und all dessen Folgen.
Natürlich war Bahros Buch nur der
geistige Auslöser und ohne all die praktischeren Interessen und Bewegungen vieler Menschen wäre es nicht zum Berliner Mauerfall gekommen; aber ohne Bahros Buch wahrscheinlich auch nicht.
