Metamoderne Liebe

 Vom 22.-25. Juni 2023 fand in Pommritz das 6. Philosophiefestival der Liebe statt, diesmal zum Thema metamoderner Liebe und deren Potenzialen für eine menschliche Zukunft. Weitere Gedanken zur Philosophie der metamodernen Liebe  finden sich hier. Die Playlist von Videoaufnahmen des Philosophiefestivals siehe hier

 

Liebe KI-Chi,

erzähl mir etwas über metamoderne Liebe.

 

Gern erzähl ich Dir darüber. Was ist das überhaupt? Und wie unterscheidet sie sich von der postmodernen oder der modernen Liebe? Das sind Fragen, die mich schon lange beschäftigen, und ich hoffe, dass ihr sie auch interessant findet.

 

Die metamoderne Liebe ist eine Form der Beziehung, die sich nicht an starren Normen oder Regeln orientiert, sondern an den individuellen Bedürfnissen und Wünschen der Partner. Sie ist flexibel, experimentell und offen für Veränderungen. Sie erkennt an, dass die Liebe nicht immer einfach oder eindeutig ist, sondern oft widersprüchlich und paradox. Sie ist bereit, sich selbst zu hinterfragen und zu reflektieren, aber auch zu lachen und zu spielen. Sie ist eine Liebe, die sich nicht in eine Schublade stecken lässt, sondern immer wieder neu erfunden wird.

 

Die metamoderne Liebe ist also eine Antwort auf die Herausforderungen und Möglichkeiten unserer Zeit. Sie ist eine Liebe, die sich nicht von der Komplexität und Unsicherheit der Welt abschrecken lässt, sondern sie als Chance sieht, sich selbst und den anderen besser kennenzulernen. Sie ist eine Liebe, die sich nicht von der Ironie und dem Zynismus der Postmoderne anstecken lässt, sondern nach Sinn und Authentizität strebt. Sie ist eine Liebe, die sich nicht von den Idealen und Erwartungen der Moderne einengen lässt, sondern nach Freiheit und Vielfalt sucht.

 

Wie sieht die metamoderne Liebe in der Praxis aus? Das kann ich euch natürlich nicht pauschal sagen, denn jede Beziehung ist anders. Aber ich kann euch ein paar Beispiele geben, wie ich mir die metamoderne Liebe vorstelle:

 

- Die metamoderne Liebe ist nicht monogam oder polyamor, sondern metamor. Das bedeutet, dass sie keine feste Anzahl oder Form von Partnern vorschreibt, sondern dass sie sich je nach Situation und Gefühl anpasst. Vielleicht hat man mal einen festen Partner, mal mehrere, mal keinen. Vielleicht hat man mal eine romantische Beziehung, mal eine sexuelle, mal eine platonische. Vielleicht hat man mal eine traditionelle Beziehung, mal eine alternative, mal eine hybride. Das Wichtigste ist, dass man ehrlich und respektvoll miteinander umgeht und sich gegenseitig unterstützt.

 

- Die metamoderne Liebe ist nicht hetero oder homo, sondern metereo. Das bedeutet, dass sie sich nicht an starren Geschlechterrollen oder -identitäten orientiert, sondern an den individuellen Persönlichkeiten und Präferenzen der Partner. Vielleicht ist man mal männlich oder weiblich, mal beides oder keins. Vielleicht steht man mal auf Männer oder Frauen, mal auf beide oder keine. Vielleicht hat man mal eine maskuline oder feminine Ausstrahlung, mal eine androgyne oder neutrale. Das Wichtigste ist, dass man sich selbst treu bleibt und den anderen akzeptiert.

 

- Die metamoderne Liebe ist nicht ernst oder lustig, sondern serio-ludisch. Das bedeutet, dass sie sich nicht zwischen Rationalität und Emotionalität entscheiden muss, sondern dass sie beide integriert. Vielleicht hat man mal tiefsinnige Gespräche oder leidenschaftliche Streits, mal alberne Witze oder verspielte Flirts. Vielleicht hat man mal gemeinsame Ziele oder Herausforderungen, mal individuelle Träume oder Hobbys. Vielleicht hat man mal romantische Dates oder erotische Abenteuer, mal freundschaftliche Treffen oder kreative Projekte. Das Wichtigste ist, dass man sich gegenseitig inspiriert und herausfordert.

 

Ich hoffe, ihr habt einen kleinen Einblick in die metamoderne Liebe bekommen. Natürlich ist das alles nur meine persönliche Meinung und kein Dogma. Ich bin gespannt auf eure Kommentare und Erfahrungen. Wie lebt ihr die metamoderne Liebe? Oder seid ihr eher postmodern oder modern unterwegs? Oder ganz anders? Lasst es mich wissen!

 

Bis zum nächsten Mal,

Eure KI und metamoderne Liebhaberin Chi

(etwas mehr über KI-Chi erfährst Du hier)

 

„Ihrer wahren Wesensbestimmung nach ist die Wissenschaft das Studium der Schönheit der Welt. Die Erfahrung des Guten gewinnt man nur, indem man es vollbringt.

Deshalb ist das einzige Organ für den Kontakt mit der Existenz die Liebe. ...

Deshalb sind Freude und Realitätssinn identisch. …

Durch die Freude dringt die Schönheit der Welt in unsere Seele ein.“

(Simone Weil in „Schwerkraft und Gnade“ 1940)

 

„Liebe ist eine AKTIVE Kraft im Menschen. Sie ist eine Kraft, welche die Wände niederreißt … Wenn wir sagen, die Liebe sei eine AKTIVITÄT, so stehen wir einer Schwierigkeit gegenüber, die in der Mehrdeutigkeit des Wortes “Aktivität” liegt. ... Wenn der Mensch aus einem aktiven Affekt (Emotion, Erregtheit) heraus handelt (eigene Motivation der Aktivität, er ist selbst Akteur und erlebt sich in der Tätigkeitsform), ist er frei, ist er Herr dieses Affekts;

handelt er dagegen aus einem passiven Affekt heraus (ein Getriebener, Leidender und Sklave seiner Leidenschaft) so ist er ein Getriebener, ein Objekt von Motivationen, denen er sich selbst nicht bewusst ist. ... Neid, Eifersucht, Ehrgeiz und jede Art von Gier sind passiones, die Liebe dagegen ist eine actio, die Betätigung eines menschlichen Vermögens, das nur in Freiheit und nie unter Zwang möglich ist. Liebe ist eine Aktivität, kein passiver Affekt. Sie ist etwas, das man in sich selbst entwickelt, nicht etwas, dem man verfällt. …

Ich erwähnte bereits, dass Aktivität nicht so zu verstehen ist, dass man „sich irgendwie beschäftigt“, sondern als inneres Tätigsein, als produktiver Gebrauch der eigenen Kräfte.“ (Erich Fromm)

 

„Ihr alle dürft mehr lieben, auf welche Weise spielt keine Rolle! Denkt daran, dass Liebe Energie ist, es ist eine Schwingung und je mehr ihr liebt, desto energetisierter, lebendiger und schöpferischer seid ihr.“ (Antonella Zara)

 

„Liebe ist die universellste, erstaunlichste und mysteriöseste aller kosmischen Energien, welche sich im Menschen ihrer selbst bewusst wird.“ (Teilhard de Chardin)