Organisation und Verfügbarkeit
von Information und Wissen
sind zukunftsentscheidend
Menschliche Gesellschaften brauchen "materielle Lebensgrundlagen" wie Energie, Nahrung, Häuser etc. Sie brauchen Menschen (durch Sex, Zuwanderung oder früher Sklavenraub). Sie organisieren sich durch symbolische Formen und Strukturen (Sprachen, Bilder, Medien, offizielle und inoffizielle Machtverteilungen). Aber letztlich entscheidend ist wie bei allen selbstorganisierten Systemen die Art und Weise ihrer Selbstreferenz - d.h. die Art und Weise und informationale Kapazität der gegenseitigen In-Formation, des Feintunings der Gefühle, Gedanken und Handlungen.
Alle größeren Entwicklungen menschlicher Gesellschaften ereigneten sich daher letztlich durch die Entwicklung und Durchdringung neuer Informationsvermittlungs-qualitäten. Die Menschheit begann mit der Entwicklung der Lautsprache, die jedoch nur Stämme und Stammesverbünde ermöglichte.
Hochkulturen, d.h. größere und komplexere Gesellschaften von Sumer bis Rom, gelangen erst mit der Schriftsprache. Da diese vorerst aber mühsamer hand-schriftlicher Vervielfältigungen bedurfte, reichten deren Kapazitäten nur für Teile der Gesellschaft, die dann als Schriftgelehrte und von diesen legitimierte Herrscher diverse Vorteile genossen.
Die Erfindung und unternehmerische Durchsetzung des Buchdrucks war später die Voraussetzung dafür, dass sich tendenziell alle Menschen selbst informieren und bilden können, das ermöglichte den Sprung zu freier Marktwirtschaft, Demokratie und Wissenschaft. Das Aufkommen von Rundfunk und Fernsehen fügte dem andere Formate, aber nichts wesentliches hinzu. Alle diese Informationsmedien, wie auch das darauf beruhende Bildungswesen, blieben jedoch mehr oder weniger stark durchdrungen von macht- und interessegeleiteten Verengungen.
Eine neue, im Vergleich zu bisherigen unendlich größere Informationskapazität entstand erst durch das Internet. Wir stehen aber erst am Anfang der kulturellen, befreienden und bildenden Aneignung dieses Potenzials und der dadurch möglichen neuen, freieren, humaneren und ökologischeren Selbstorganisationsformen von Gesellschaft und Wirtschaft.
Die spannende, vielleicht zukunftsentscheidende, aber bisher nicht gelöste Frage ist daher die, wie es in absehbarer Zeit gelingt, das durch das Internet mögliche Befreiungs-, Bildungs- und Wissenspotenzial real und wirksam werden zu lassen.
Noch zu sehr sind die bisherigen - vormodernen, modernen und postmodernen - Informations-, Bildungs- und Wissen(schaft)sstrukturen in ihren alten Matrix befangen. Entweder informieren, bilden und forschen sie zu system- und machtkonform und behindern so bewusst oder unbewusst die Herausbildung der neuen Bewusstseinsformen. Oder sie sind als "alternative" Informationsmedien, Bildungs- und Wissensformen zu stark mit Gegenkonzepten bzw. dem Erhalt ihrer eigenen Perspektiven (egal ob "rechte" oder "linke", "kapitalistische" oder "gewerkschaftliche", "christliche" oder "hinduistische") beschäftigt und tragen daher zu wenig zur Kokreation der wünschenswerten neuen Formen bei.
Daher laden wir hiermit dazu ein, die neuen (metamodernen) Informations-, Bildungs- und Wissensformen für die Zukunft von Mensch und Erde miteinander zu denken, zu fühlen und zu verwirklichen. Näheres dazu gern auf Anfrage.